Reaktion auf Annalena Müllers Kündigung
Vergangenen Donnerstag wurde kommuniziert, dass Annalena Müller als Chefredaktorin vom Pfarrblatt Bern gekündigt wurde. Auch wir haben nicht mit dieser Nachricht gerechnet.
Die Journalistin hat in den letzten Jahren überlegt, kritisch und mit viel Kompetenz über gewichtige Themen, wie den synodalen Prozess und den Umgang mit Missbrauch, berichtet. Annalena Müllers Beharrlichkeit war und ist in der katholischen Medienlandschaft dringend nötig. Dass sich der Vorstand des Pfarrblatt Bern auf diese abrupte Art von ihr trennt, ist eine böse Überraschung. Sowohl die betroffene Journalistin als auch die Redaktion haben öffentlich ihre komplette Überraschung und Konsternation über die abrupte Kündigung bekundet, das wirft aus unserer Sicht Fragen über das Mitspracherecht und die Unabhängigkeit der Redaktion auf.
Wir, die Steuergruppe der Allianz Gleichwürdig Katholisch, bedanken uns bei Annalena Müller für ihr Engagement für Transparenz in der katholischen Kirche und wünschen ihr alles Gute und spannende Möglichkeiten, um ihre journalistische Kompetenz einzusetzen. Zeitgleich blicken wir mit Sorge auf die Medien- und Kommunikationslandschaft der katholischen Kirche in der Schweiz. Wir fragen uns, wie ernst es kirchlichen Entscheidungsgremien betreffend offener Kommunikation, insbesondere über kritische Themen, ist. Nur eine informierte Basis kann sich zielgerichtet einbringen und den gewünschten Kulturwandel in der Kirche mitgestalten.